PROJEKTE
Videostills Markierungen mit Blütenstaub als Teil des Projektes Der Romkreis
Projekthaftes Arbeiten
hat sich in der zeitgenössischen Kunst zu einer wichtigen Methode entwickelt. Ihre Eigenschaft, über einen bestimmten Zeitraum ein Thema z.B. strukturell, historisch, ästhetisch oder nach seiner Bedeutung künstlerisch zu hinterfragen, setzt voraus, dass sich der Künstler seiner Mittel bewusst ist bzw. dass die Kunstwissenschaft in der Lage ist diese auch kritisch zu reflektieren. Das bedeutet, dass für künstlerisches Arbeiten die Kriterien wissenschaftlicher Methodik gelten sollten. Ob dies grundsätzlich möglich ist oder ob sich die Kunst den genannten Methoden prinzipiell versperrt, ist eine Frage, der meiner Meinung nach noch nicht ausreichend nachgegangen wurde. Tatsche ist, dass eine wissenschaftliche Anmutung im Werk vieler zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler anzutreffen ist.
Solange die Kunst als ein durch einen kaum erfassbaren quasi göttlichen Schaffensimpuls hervorgebrachtes Werk eines aller Normalität enthobenen Genies angesehen wurde, war sie auch immer in die Dienste der dem Alltag enthobenen Herrschenden gestellt oder wurde als Vermittler der Botschaften von Kulten und Religionen gesehen.
Die Befreiung
aus diesen Abhängigkeiten - der Künstler ist bis ins 19. Jahrhundert auf Auftraggeber angewiesen, zunächst auf die oben erwähnten kulturellen Eliten und dann auf das reiche Bürgertum - verschafft ihm die Autonomie, eigene Bedürfnisse und Fragestellungen zu formuliern.
Erst nachdem der Künstler bzw. die Künstlerin sich seiner/ihrer Mittel als zeitabhängig bewusst wird, kann er sie auch zeitkritisch einsetzen.
Die Politisierung von Kunst und die daraus zwangsläufig folgende Einbindung von Kunst in den Alltag in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ermöglichen Positionen, die Ähnlichkeiten mit denen eines Forschungsprojektes haben.
Es entstehen Fragestellungen,
die sich ästhetischen, historischen, kulturellen, biografischen und natürlich auch politischen Dimensionen widmen.
Parallel dazu werden die unterschiedlichsten Methoden der Realisierung bzw. der Präsentation entwickelt: Das Kunstwerk kann den alltäglichen Lebensraum als Installation oder Environment besetzen und wird somit Teil desselben. Mit demselben Ziel geht handlungsbetontes künstlerisches Arbeiten vor, indem Performances und Aktionen den menschlichen Körper und das Leben selbst thematisieren.
Sammlungen, Spurensicherungen und konzeptuelle Arbeiten, die oft ganz ohne die für die Kunst typische Realisierung eines Ergebnisses in einem endgültigen Werk auskommen, stehen für Methoden, die dem wissenschaftlich - experimentellen Arbeiten gleichen.
In dieser Tradition der großen Veränderungen im 20. Jahrhundert sollen auch meine Projekte
Stille Armada
Der Romkreis
Spurensuche
und die Fotoprojekte zu Rom und Amsterdam und das geplante Resumee ROMAmsterdam gesehen werden.